Vorkommen
Der Hecht liebt flache, klare, ruhige, große und nicht zu warme Gewässer
mit einem guten Bestand an Wasserpflanzen, wobei es auch ein paar tiefere,
kühle Zonen geben sollte, insbesondere wenn sich das flache Wasser im
Sommer über 20°C erwärmt. Besonders die größere Hechte
ziehen sich gerne ins Kühle zurück, wenn es ihnen im Flachen zu warm wird.
Verhalten
Hechte lauern ihrer Beute auf. Dazu suchen sie sich einen Platz, der Ihnen
genügend Deckung bietet, um einen Überraschungsangriff zu starten.
Das kann 'klassische', auch vom Angler leicht zu identifizierende Struktur
sein: Stege, versunkene Bäume, Schilfkanten, Seerosen, verankerte Boote,
Brückenpfeiler, Steilufer, große Steine. Aber auch von oben nicht so
leicht zu entdeckende Verstecke wie Krautbetten oder Inseln, Rinnen im Gewässerboden,
oder eigentlich jeder größere Gegenstand, der sich im Gewässer
befindet. Große Hechte in tiefen klaren Seen, ziehen auch im Freiwasser den
Futterfischen (Felchen) hinterher, die sie wohl von unten angreifen. Der Hecht
probiert, wie alle lauernden Räuber, idealer weise im Schatten zu lauern
und die Sonne im Rücken zu haben. Hechte gelten zwar als Einzelgänger,
wenn der Bestand gut ist, sind sie aber oft in kleinen Gruppen anzutreffen,
welche mehr oder weniger dicht beisammen stehen. Sie können zu zehnt
in einer kleinen Schilfbucht oder an einer Schilfspitze stehen oder noch mehr
in einem größeren Krautbett verteilt stehen, während andere Gebiete
des Gewässers, die für uns ganz ähnlich aussehen, praktisch
hechtleer sind.
Angeln
Der Hecht ist ein aggressiver Raubfisch. Dadurch ist er eigentlich beim Spinnfischen
recht leicht zu erwischen. Da es meist bald zu einem Biss kommt, wenn ein
hungriger oder sonstwie aktiver Hecht in der Nähe ist, ist Suchen die
richtige Strategie. Man braucht aber meist schon ein bisschen Geduld, bis
man mal einen Hecht findet. Weil Hechte so bereitwillig beißen, reagieren
ihre Bestände sehr empfindlich auf Befischungsdruck. Wer gerne Hecht
fängt, sollte sie also nur sehr reduziert oder gar nicht entnehmen. Das
Mindeste was man tun sollte, ist das persönliche Schonmaß höher
ansetzen, 60 ist schon recht knapp, 80 wäre gut. Aber gute Bestände
gibt es eigentlich nur an Gewässern, wo (fast) alles zurückgesetzt
wird, oder wo es sehr viel mehr Hechte als Angler gibt. Deshalb ist es am
besten, einfach nur ab und zu einen Hecht mitzunehmen, z.B. wenn er sich
beim Fang verletzt hat, und dadurch seine Überlebenschance ohnehin geringer
ist.
Köder
Große Spinner (Aglia, Lusox, Lusox Doppelspinner, Aglia Long, Effzett) in
silbernen oder goldenen Grundtönen mit roten und/oder gelben Akzenten.
Gut sind auch Verzierungen am Haken: Fellpuschel, Federn, Twister. Diese lassen
den Köder größer erscheinen und er schwimmt etwas höher. Wenn
es die Wassertiefe und die Bodenstruktur erlauben, ist es ratsam ab und zu
einen Spinnstopp einzulegen, und den Spinner absinken zu lassen. Das reizt
den Hecht oft zum Zupacken. Ein Richtungswechsel in Ufer- bzw, Bootsnähe
ist auch ein guter Trick, um Nachläufer zum Anbiss zu bewegen.
Wobbler ( Shad Rap, Husky Jerk, Salmo Hecht, Tobimaru) sowohl in natürlichen
Farbtönen (Weißfisch, Barsch, Hecht) als auch der bekannte Rotkopf und
das Clown-Design von Rapala (gelb mit rotem Kopf). Die Größe sollte
nicht unter 9cm liegen. Wobbler können sehr erfolgreich unregelmäßig
und ruckartig geführt werden, entweder eher schnell und aggressiv oder
langsam zuckelig. Manchmal ist aber auch eine eher gleichmäßige Führung
angebracht. Gummifische in den Farben Perl/Schwarz, Perl/Rot, Perl/Blau am
Jigkopf oder am Drachkovitsch-System. Diese Köder sollten beim Hechtfischen,
egal ob eher gleichförmig eingekurbelt oder ruckartig geführt, nicht
zuviel Zeit dicht am Boden verbringen.
Popper als Oberflächenköder sorgen für eine sehr unterhaltsame
und spannende Fischerei, wenn die Hechte drauf gehen. Leider ist das aber
nicht immer der Fall.
siehe auch: Köderführung, Köderwahl.
Gerät
Gerät für Hechte sollte schon etwas robuster sein. Der Hecht unternimmt
zwar keine weiten Fluchten, entwickelt aber auf kurze Distanz gewaltige Kräfte,
die er oft zum Erreichen eines Hindernisses einzusetzen versucht. Die Rolle
muss zwar nicht viel Schnur fassen, sollte aber schon auf die Tragkraft der
Schnur abgestimmt sein. Die Rute muss kräftig sein, wenn in der Nähe
von Hindernissen gefischt wird und Kapitale Hechte zu erwarten sind. Zudem
muss sie natürlich auch zu den verwendeten Ködern passen. Die übrigen
Komponenten müssen dann auch kräftig genug sein: Schnur, Vorfach,
Wirbel. Beim Fischen auf Hecht, besser gesagt: beim Spinnfischen in Gewässern
mit Hechtbestand, ist unbedingt ein Stahlvorfach zu verwenden. Kevlar ist
nicht ausreichend, es eignet sich vielleicht für Aale oder Waller, nicht
aber zum Hechtfischen. Die Zähne des Hechts sind nämlich Rasiermesserscharf,
und nicht etwa nur spitz, und können Kevlar durchtrennen.