Der Zander zählt zu der Familie der Barsche.
Der spitz zulaufende Kopf zeigt ein großes, endständiges Maul mit
kräftigen Fangzähnen. Bemerkenswert ist das Auge des Zanders: Bei
direktem Lichteinfall sieht es milchig gläsern aus. Dies ermöglicht
dem Zander auch in der Nacht auf Jagd zu gehen. Die erste Rückenflosse
ist mit Stachelstrahlen ausgestattet, die zweite mit Weichstrahlen. Beide
sind mit schwarzen Flecken versehen. Zander lieben leicht trübe, hinreichend
tiefe, langsam fließende und stehende Gewässer mit sandigem oder
kiesigem Untergrund.
Größe: 80 bis 110 cm, max. 130 cm
Gewicht: 12 bis 15 kg, max. 18 kg, Durchschnittsgewicht: 2 bis 4 kg
Alter: 10 bis 15 Jahre, vereinzelt bis 20 Jahre
Laichinfo: In der Laichzeit von April bis Juni schlagen die
Zander Laichgruben in kiesigen Grund mit Wurzeln/Ästen. Das Weibchen
legt die bis zu 300.000 Eier einzeln ab, welche an dem Wurzel - und Astwerk
haften. Das Männchen betreibt Brutpflege.
Der Zander gehört zu den wertvollsten und wirtschaftlich wichtigsten
europäischen Süßwasserfischen. Sein Fleisch ist weiß,
saftig und sehr delikat. Besonders gerühmt ist der Donau-Zander, die
heute angebotenen Fische kommen überwiegend aus Zuchtanlagen.
Wegen der vielen Vorteile, die Zander für die Angelfischerei haben, wird
vielfach in guten Hechtgewässern der Versuch unternommen, zusätzlich
den Zander heimisch zu machen. Besatz erfordert meist hohen finanziellen Aufwand,
denn Zandersetzlinge sind teuer. Um so ärgerlicher ist es dann, wenn
sich die erwarteten Fangerfolge nicht einstellen wollen. Eine Bewirtschaftung
vor allem kleinerer Gewässer gemeinsam mit Hecht und Zander ist meist
nicht erfolgreich. Die Hechte behalten gegenüber den Zandern die Oberhand,
so dass als Ergebnis solcher Maßnahmen nur finanzieller Schaden zu beklagen
ist. Gerade in dieser Frage sollte auf den Rat von Fachleuten nicht verzichtet
werden.
Standort und Fangzeit: Die beste Jahresfangzeit ist kurz nach dem Laichen,
also im Juni. Dann kommt eine Flaute. Besser wird es wieder im Herbst; oft
beißt er bis in den Dezember hinein. In fließenden Gewässern
sind die Aussichten, Zander zu fangen, größer, sofern welche da
sind. Als beste Tageszeit gilt der späte Abend oder frühe Morgen.
Dann kommt er auch eher in Ufernähe und wird überraschenderweise
auch an Stellen gefangen, wo man ihn nicht vermutet hätte. Viele Angler
fischen auf ihn weit in die Nacht hinein und haben Erfolg. Am Tage geht er
eher bei mäßigem Wind an die Angel als bei glattem Wasserspiegel.
Das Ufer, an dem die Wellen auflaufen, ist das günstigere.
Zander - Raubzüge im Dämmerlicht
Für viele ist der Zander der absolute Raubfisch - alleine
schon dieses Maul mit den Wolfszähnen.Im Gegensatz zu anderen Raubfischen
jagt der Zander gerne in Rudeln und greift seine Beute mit chirurgischer Präzision
an - gezielt, sauber, ohne großes Aufsehen.
Zander gehen nur auf Jagd, wenn sie hungrig sind. Das ist der Schlüssel
zum Fang dieses faszinierenden Fisches. Die Fresszeiten sind stark durch das
Wetter beeinflusst. Der schlanke Körper, die riesigen Augen, das alles
sind beste Voraussetzungen für die Jagd in der Dämmerung. Ziel sind
meist Jungfische. Die Zander spielen dann "Wasserpolizei" und räumen
unter den kranken und verletzten Fischchen auf, die sonst verenden würden.
Dämmern muss es
Bei schwachem Lichteinfall sind die Beutefische nahezu blind und suchen an
oder in Unterwasserhindernissen Schutz. Dort verstecken sie sich bei Dunkelheit;
viele überleben den Sonnenaufgang trotzdem nicht. Am besten angelt man
während der ersten beiden Stunden vor Sonnenuntergang und in den ersten
Nachtstunden auf Zander. Auch am frühen Morgen können Zander raublustig
werden. Obgleich die Fressphasen am frühen Morgen meist viel kürzer
und nicht annähernd so intensiv wie am Abend sind, lohnt sich ein Versuch
im Morgengrauen durchaus. Offenbar verbringen die meisten Zander den Tag mit
dem Verdauen der Nahrung, die sie in der Früh zu sich genommen haben.
Aber keine Regel ohne Ausnahme: Ein wichtiger Faktor ist nämlich auch
die Klarheit des Wassers. Bei angetrübtem Wasser kann sich der Zander
ebenfalls auf sein hervorragendes Sehvermögen verlassen. Dann frisst
er auch tagsüber reichlich.
Hauptsache Holz
Zander lieben versunkenes Gehölz. Optimale Standplätze bieten umgestürzte
Bäume, besonders in tiefen Uferzonen. Auch alte Bootsstege, Pflöcke
und versunkene Boote sind immer interessant. Wenn sich Zander in solchen Bereichen
aufhalten und sich scheinbar nur ausruhen, kann man sie trotzdem mit einem
genau platzierten Köder zum Anbiss verleiten. Im offenen Wasser trifft
man sie hingegen kaum an, weil sie ihren Angriff dort nicht ohne weiteres
ausführen können. Zander brauchen Deckung, um erfolgreich rauben
zu können. Seine Körperzeichnung fügt sich nahtlos in den Hintergrund
ein. Die vertikalen Streifen sind inmitten von Geäst und Gehölz
eine optimale Tarnung.
Tipps &Tricks zum Zanderangeln
Zanderangeln mit natürlichen Ködern
Obwohl immer mehr mit künstlichen Ködern auf Raubfische geangelt
wird, gibt es immer noch viele Anhänger des Angelns mit natürlichen
Ködern.
Je nach Jahreszeit kommen verschiedene Köder zum Einsatz, wobei die Palette
von Tauwürmern, über Köderfische und Fischstückchen bis
zu Krebsen führt. Während des Frühjahrs lassen sich Tauwürmer
recht gut zum Zanderangeln benutzen, zumal wegen der Hechtschonzeit oft das
Angeln mit Köderfischen untersagt ist.
Im späten Frühjahr bis etwa Mitte Juni sind dann größere
Köderfische zwischen 15 cm und 20 cm und vornehmlich Rotaugen ideal.
Da Zander Brutpflege betreiben und dabei ein recht rüdes Verhalten an
den Tag legen, haben sie keine Probleme auch größere Köder
anzugehen. Ein über dem Grund schwebendes frisches Rotauge wird dann
seine Wirkung nicht verfehlen. Mit zunehmender Erwärmung des Wassers
zeigt sich, das kleinere Köder effektiver sind und wesentlich weniger
Fehlbisse liefern. Die optimale Ködergröße liegt bei ganzen
Köderfischen zwischen 7 cm und 10 cm, bei Fetzenködern bei 6cm.
Obwohl kleine Lauben genau in diese Größenklasse passen und auch
recht leicht zu beschaffen sind, kann man davon abraten diese als Köder
zu verwenden. Bei Aquarientests zeigten die Versuchszander eine deutliche
Abneigung gegen tote Lauben und Laubenstückchen, während Rotaugen,
kleine Brassen, Rotaugen- und Brassenfilets sehr gierig genommen wurden.
Während der Sommermonate, bis hin zum Spätsommer
können mit kleinen Köderfischen und kleinen Fischfetzen die besten
Fangresultate erzielt werden. Während der stürmischen Herbstphase
im Spätherbst und Winter können die Köder ruhig etwas größer
sein, etwa so 15 cm. Zusätzlich sollte man die Köderfischchen mehrfach
längs einritzen. Während die Köderbeschaffung von Frühjahr
bis Spätsommer kaum ein Problem darstellt, könnten im Herbst schnell
mal die Köderfische ausgehen. Deswegen sollte man sich rechtzeitig für
die "heißen" Beißphasen im Herbst eindecken und ein
paar Köder auf "Eis" legen.
Montagen
Die Auswahl der Montagen richtet sich weitgehendst nach der Jahreszeit. Im
zeitigen Winter und Frühjahr bis zur Laichzeit eignet sich die einfache
Laufmontage zum Grundangeln, wenn man mit Fischfetzen oder Köderfischen
angelt. Tauwürmer sollten aktiv angeboten werden, das heißt, über
Grund bewegt werden. Nach der Zanderlaichzeit und mit sich rasch erwärmenden
Wassertemperaturen sollten die Köder mehr im Mittelwasser angeboten werden.
Mit künstlichen Ködern
Früher galt es als äußerst schwierig, Zander mit der Spinnrute
zu überlisten. Das hat sich mit der Verfeinerung der Methoden (Stichwort:
Twister!) grundlegend geändert.
Spinner und Blinker: Dünnblechige Löffelblinker sind für Zander
am geeignetsten.
Wobbler: Da die Wobbler zur Wasseroberfläche steigen, wenn man zu kurbeln
aufhört oder langsamer wird, so erlaubt uns dies, sie in richtiger Höhe
über dem Grund zappeln zu lassen, um so das Interesse des Zanders zu
wecken.
Jigs: Erfolgreicher als die schon genannten Kunstköder ist jedoch der
Jig. Jigs sind ein Geheimtipp für Zander. Zur Gruppe der Plastikjigs
gehören die Twister. Stammvater der Twister-Familie ist der sogenannte
Einzelschwanz.